Tischkicker – ein Klassiker unter den Tischspielen

In Zeiten von steigernder Technisierung , von Fußballsimulationen für sämtliche Konsolen oder PCs , von Onlinespielen aller Art gibt es im Gegensatz dazu immer noch die guten alten Tischspiele. Billard ist sehr bekannt und populär, Airhockey ist vor allem in den Vereinigten Staaten von Amerika ein sehr beliebter Zeitvertreib, aber in Deutschland gehört der gute alte Tischkicker weiterhin in jede urige Kneipe um nach der Arbeit mit Freunden , bei einem Feierabendbier zu entspannen und den Tag ausklingen zu lassen. Nicht nur weil Deutschland seit dem Weltmeisterschaftsgewinn 2014 wieder die Fußballmacht auf der Welt ist , erlebt der Tischkicker ein Revival der feinsten Art.

Der Tischkicker an sich ist eine Art Mikrokosmos, welcher entweder durch Einfachheit besticht und einfach nur zum groben Spiel produziert wird oder aber, wie es bei einem Profi Tischkicker der Fall ist, bis ins kleinste Detail ausgeschmückt werden kann. Man kann die Mannschaftstrikots selber bestimmen, man kann das Spielsystem selber festlegen, von hochwertigen Plexiglas als Spieloberfläche, bis zum Buchenholz für die Außenverkleidung ist alles möglich um seit Spielgerät individuell zu gestalten.

Tischkicker auch international eine bekannte Sportart

Dadurch dass es so viele Möglichkeiten zur Gestaltung eines Tischkickers gibt und weil Fußball der Nationalsport in Deutschland ist, hat sich eine riesige Fangemeinde für den Tischfußball nicht nur in der Bundesrepublik gebildet. Auch in China und in anderen asiatischen Staaten ist das Spiel beliebt. 2002 wurde sogar ein eigener internationaler Verband , die International Table Soccer Federation, kurz ITSF gebildet, welche einem Profi Tischkicker die Möglichkeit gibt , sich auszutauschen und auf internationaler Ebene Wettkämpfe zu spielen und andere Länder zu bereisen.

Tischkicker Knalldenball in silber
Profi Tischkicker Knalldenball in silber.

Profi Tischkicker

Noch wird der Tischfussballsport in Deutschland nicht gefördert, aber es haben sich schon an die 6000 Mitglieder im Deutschen Tischfußball-Bund , kurz DTFB , organisiert. Sie tragen regelmäßig deutsche Meisterschaften aus und beteiligen sich an der öffentlichen Wahrnehmung des Sports. Zahlreiche Fernsehmagazine haben Sportler der deutschen Tischfussballnationalmannschaft auf internationale und nationale Events begleitet um zu zeigen, dass Tischfußball durchaus mehr als ein Zeitvertreib für den Feierabend ist.

Die Szene in Deutschland wächst weiterhin und Tischfussball wird auf jeden Fall in den nächsten Jahren ein fester Bestandteil von Kneipen in Europa bleiben. Es bleibt nicht auszuschließen, dass sich Tischfussball soweit professionalisiert, dass der Sport im Fernsehen ausgestrahlt wird.

Kickern macht Spaß – wenn der Tischkicker gut ist

Tischkicker ist nicht gleich Tischkicker. Wer nicht nur zum Spaß an die Stangen geht, sondern mit Ehrgeiz, weiß das. Für Spieler mit Erfahrung und Passion gibt es nichts Nervigeres als einen minderwertigen Kicker. Allein das Gewicht ist schon ein entscheidender Faktor, der mitbestimmt, ob man es mit einem Tischkicker fürs Kinderzimmer oder mit einem Profi Tischkicker zu tun hat: Ist der Kicker zu leicht, kann er bei vollem Spieleinsatz schnell verrutschen. Das wiederum verändert die Bewegung des Spielballes. Geht gar nicht!
Ein Profi Tischkicker hat ein ordentliches Gewicht! Der darf sich nicht vom Fleck rühren, auch wenn bei einem Doppelspiel vier Personen an den Stangen gegeneinander kämpfen. Die Lagerung der Stangen, an denen die Spieler befestigt sind, stellen ein weiteres Qualitätskriterium dar: Da darf kein Spiel sein – die Stangen müssen sich leichtgängig drehen, sonst nichts. Man sollte bei jedem ernstgemeinten Match eine Flasche mit Silikonspray zur Hand haben, um den Stangen mit ein wenig Schmiermittel in der Lagerung auf die Sprünge helfen zu können. Ein Profi Tischkicker sollte keine Spielerfiguren aus einem leichten Material haben – die müssen schwer und wirklich strapazierfähig sein, sonst kann der Kunststoff brechen, wenn der Spielball eingeklemmt wird.

Tischkicker Tipps vom Weltmeister.

Ein professioneller Kicker muss natürlich komplett waagerecht stehen. Manche Modelle haben deshalb Füße, die eine Justierung über eine Rädelschraube ermöglichen – aber ein paar Bierdeckel tun es im Ernstfall auch. Am besten man kontrolliert die Ausrichtung mit der Wasserwaage, wenn man ein Turnier spielt. Ist keine Wasserwaage zur Hand: einfach einen Spielball in die Mitte des Spielfeldes legen. Wenn der Ball sich nicht bewegt, kann man davon ausgehen, dass der Kicker gut ausgerichtet ist.
Das Spielfeld als solches sollte natürlich möglichst eben sein – bei manchem altgedienten Kneipenkicker ist das leider nicht mehr der Fall, weil die Oberfläche reichlich mitgenommen sein sollte nach ein paar Jahren. Allerdings ist es auch bei alten und etwas verschrammten Geräten zu empfehlen, vor Beginn einer Partie das Spielfeld kurz abzuwischen. So ist sicher, dass nicht in einem entscheidenden Moment ein Fremdkörper einen Schuss ablenkt.
Über die Wahl des richtigen Spielballes für ein Kickermatch kann man lange und erfolglos streiten: Die einen Spieler schwören auf Bälle aus Kork, weil die das Spiel unheimlich schnell machen. Andere dagegen schwören auf leichte wieder andere auf schwere Kunststoffbälle. Hauptsache, alle an einem Spiel beteiligten Personen können sich einigen. Und wenn denen ein professioneller, schwerer Kicker mit gut gelagerten Stangen und ordentlichen Spielerfiguren zur Verfügung steht: Dann viel Spaß!